Heute geht es weiter. Aber diesmal nehme ich den Bus. Vermutlich wird das ein wirklich interessantes Abenteuer, aber leider gibt es nach Mirissa, ein kleiner Zwischenstopp auf meiner Route, keine wirklich gute Verbindung. Also werde ich mal dieses Transportmittel in Sri Lanka ausprobieren.

Mein Rucksack ist gepackt, den mittlerweile bekannten Schleichweg gehe ich zu Fuß zur Bushaltestelle. Dort angekommen warten schon einige, die dort den Touristen eine bequemere Art der Fortbewegung anbieten. Selbstverständlich für ein gewisses Kleingeld. Aber ich bleibe stark, ich fahre mit dem Bus.

Nach einiger Zeit kam er dann und alle die mit wollten, hat man einfach in den Bus gepackt und zum Glück, wie sich später rausstellte, waren wir einige der Glücklichen, die einen beengten Sitzplatz ergattern konnten. Dann ging es los. Ohne Rücksicht auf Verluste ging es die Serpentinen hinunter, alles was im Weg war, wurde weggehupt oder abenteuerlich überholt. Wenn man in der ersten Reihe sitzt, kann man das alles ohne großen Zeitverzug beobachten. Ein wenig fühlte es wie auf dem Oktoberfest. So als würde man ein Karussell und Autoscooter gleichzeitig fahren. Und der Ticketverkäufer, der lässig in der offenen Türe hing, hatte auch den Charme des lässig am Autoscooter abhängenden Chip Einsammler. Passend dazu war auch irgendwie der ganze pinke Plüsch im Fahrerraum, der diese Stimmung widerum rund machte.

Nichts desto trotz war es eine wilde Abfahrt und hier und da konnte man aus den Reihen hinter mir immer wieder das Raunen von den Fahrgästen hören. Und wer weiß wie heißgelaufene Bremsen riechen, bekommt spätestens jetzt etwas bammel oder ist einfach abenteuerlustig. Da hilft das angebrachte Audi Zeichen auch  nicht weiter.

Aber zum Glück wurde auf der Hälfte der Strecke eine Pause eingelegt und auch zwischendrin, konnte man von fliegenden Händlern an den einzelnen Stationen, die sich dann durch den vollgestopften Bus mit ihrem Allerlei schoben und laut feil boten, sich seine Verpflegung besorgen.

Mein netter Sitznachbar, die mit mir und einer anderen Touristin auf einem Platz saß der bei uns vermutlich für zwei Personen ausgerichtet ist, saß bot mir von den Früchten an. Naja, meine Erwartungshaltung an den Geschmack war höher, aber ich wollte nicht unhöflich sein und er schenkte mir eine ganze Packung von diesen, gefühlt unreifen Früchten.

Mirissa

Noch einmal umsteigen und ich habe nach einem langen Tag im Bus endlich Mirissa erreicht.
Am späten Nachmittag habe ich mich noch die Umgebung erkundet. Etwas Strand, Sand, Meer und jede Menge Backpacker Hotels. Warum die Leute so auf diese Stadt stehen, ist mir nicht klar geworden und irgendwie war ich froh, schon morgen wieder kurzerhand den Ort mit dem Zug zu verlassen und meinen letzten Tag in Negombo zu verbringen.

Meine Reise ist fast zu Ende. Mit dem Zug geht es nun weiter nach Negombo. Etwa 40 km von der von mir unbeliebten Stadt Colombo entfernt.

 

Negombo

Diese Stadt hatte ich mir für meinen letzten Tag ausgesucht. Noch einmal Sri Lanka genießen und dann die Weiterreise antreten. Wie sich rausstellt war dies in Summe eine sehr gute Idee. Angekommen an meiner AirBnB Unterkunft erwartete mich ein Villenviertel. Eine tolle kleine Auffahrt, ein paar kleine Häusschen auf dem Gelände, schön gepflegt und schnuckelig. Wow, das hatte ich nun wirklich nicht erwartet und war glücklich, hier meinen letzten Tag zu verbringen.

Mit einem kühlen Willkommensgetränk konnte ich erst einmal etwas Energie auftanken, nach 14 Tagen eine warme Dusche nehmen und überlegen, was nun der Plan für den letzten Tag in Sri Lanka sein wird.

Also, erst einmal eine Gute Nacht, bis morgen!

Der letzte Tag ist nun angebrochen und bis zum Abflug nach Mitternacht, noch jede Menge Zeit die Stadt zu erkunden. Mein Vermieter bot mir an sein Fahrrad zu überlassen und da sage ich natürlich nicht nein. Mit dem Drahtesel geht es also erst einmal los. Ab nach Negombo City.

Ein reges treiben herrscht bereits am frühen morgen auf der Brücke. Alle sind sie konzentriert auf den besten Fang. Mein Weg führt in eine Siedlung und es fühlt sich an, also würde man durch ein Dorf randeln. Alle lächeln, winken und grüßen mich. Vermutlich kommen nicht all zu viele Touristen auf einem Fahrrad hier durch. Es scheint auch, als wüsste mittlerweile jedes Haus bescheid, was gerade in den Gassen passiert und Leute kommen aus ihren Häusern und lächeln mich freundlich an.

Mein Weg führt irgendwann aus der Wohnsiedlung raus und ich lange auf einem Markt. Von weitem konnte ich schon das bunte Obst und Gemüse sehen und wollte einfach kurz hindurchsparzieren.

Wie sich dann aber rausstellt, war der Markt riesig. Er erschien was unendlich, aber es machte einfach so viel Spaß den Einheimischen beim verhandeln, beste und schönste Obst rauszusuchen und bei ihrem Plausch zu beobachten.

Freundlich wurde mir auch immer wieder etwas zum essen und probieren angeboten, meine Fragen beantwortet, was und welche Frucht es ist, wie man das Gemüse zubereitet oder ob man es schält oder nicht.

Negombo liegt so nah am Meer, dass die Bevölkerung zudem vom Fischfang lebt. Das bekomme ich auch gleich mit, als sich eine kleine Menschenmenge am Strand versammelt. Die Männer sind noch nicht ganz an Land, wird der frische Fang bereits von den wartenden inspiziert und die Ware ausgesucht. Ein Mann bemerkte mich, wie ich interessiert die Situation mit etwas Abstand beobachte und winkte mich heran und schob mich in die erste Reihe, so dass ich von dort aus Fotos machen kann. Selbstverständlich wurden die anderen darauf hingewiesen, dass hier jetzt Fotos gemacht werden und sie bitte Rücksicht nehmen sollen. *hahaha*

Ich liebe es über den lokalen Markt zu bummeln. Wo sonst kann man am besten das Leben und Treiben der Einheimischen beobachten, die Gerüche wahrnehmen und exotisches entdecken kann.

Nach einer langen Rad Tour kam ich nun Richtung Touristen Beach und Restaurants. Irgendwie fand ich die vorherige Bar nicht mehr, die das Schild mit dem Iced Latte anpries. Nach mehrmaligen hin und hergeradel, hab ich es nun endgültig aufgegeben und bin einfach die Straße weiter runter.

Moment, habe ich auf der rechten Seite nicht eben was von Café und Ice gelesen. Kurz angehalten, nochmal geprüft ob ich mich da nicht getäuscht hatte und ja, ein Straßenschild für einen Iced Latte. Endlich! Den bilde ich mir schon seit Stunden ein, seit ich es zum ersten mal gelesen hatte. Das Full Tank hatte Iced Latte auf der Karte stehen, wenn das nicht ein Grund ist, anzuhalten! Gesagt getan. Aus einem Iced Latte wurden dann zwei, einem Passion Fruit Virgin Mojito und ein tollen Plausch mit dem Koch. Und als nette Geste gab es dann noch einen super und leckeren Veggie Burger auf´s Haus, mit einer extra Prise Chilli, speziell für mich.

Sowohl, Getränke, das Essen wie auch das nette Personal kann ich einfach nur empfehlen. Der Laden hat wohl erst seit wenigen Monaten geöffnet, aber den sollte man sich in der Gegend auf alle Fälle merken.

Wer in Negambo Halt macht – schaut am besten auf einen Cocktail oder Burger im Full Tank vorbei: Full Tank Restaurant & Café, 322, Lewis Place, Negombo | ph: +94-76-8469917 | email: fulltankrestaurant@gmail.com – wirklich lecker und tolle Menschen. Aber nicht vergessen, richtet vor allem dem Koch, Sourkrata, einen lieben Gruß von mir aus. Das Codewort lautet: „Sauerkraut & Weisswürste“. Er weiß dann schon bescheid. 😉

Mit einem Burger im Bauch und ein paar eiskalten Drinks später, radelte ich zufrieden mit einem Grinsen zurück in meine Unterkunft. Auf dem Weg dort begegnete ich noch vielen Menschen, die einfach nur lachten und positive Energien verbreiteten. Sie lachten, winken mir zu und jeder geht weiter seinen Weg in seine Richtung.

Auch wenn ich die ersten Tage im Land von Sri Lanka noch etwas skeptisch entgegen gesehen habe, überwiegen jetzt doch auch die vielen positiven Erfahrungen und liebevollen Begegnungen der hilfsbereiten Sri Lankaner, so dass ich meine erste Etappe mit einem großen Lächeln im Gesicht abschließe und meine Reise fortsetzen kann. Danke für die Gastfreundschaft, die Begegnungen, Freundschaften und Erfahrungen.

Bus in Negombo

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