Monkey Mia und ihre Delfine

Meine heutige Route hält einige Kilometer für mich bereit.

Statt Frühstück mit Kängurus warten heute verspielte und hungrige Delfine am Strand von Monkey Mia morgen auf mich. Aber bis dahin sind es noch einige Kilometer Fahrt. Also mache ich mich wie immer früh morgens auf den Weg, rein in den François-Peron-Nationalpark, der Traum aller 4WD Fahrer, in Richtung Monkey Mia.

Mittlerweile habe ich schon über 3.000 km auf dem Tacho. Allein der lohnende Abstecher zum Lucky Bay haben mit knapp 2.000 km zu Buche geschlagen. Die National Route führt mit ca. 900 Kilometer von Perth bis hierher. Der bequemere Weg ist sicherlich das Flugzeug, aber was wäre ein Abenteuer im australischen Outback ohne reichlich Kilometer?

 

Die Sonne geht schon auf und so schnell wie es in Australien dunkel wird, wird es auch schnell hell und warm. Ich beeile mich, denn schon früh morgens kommen die ersten Delfine an den Strand geschwommen um ihre Portion Fisch abzuholen und ich möchte das nicht verpassen.

 

Straße nach Monkey Mia

 

Bis auf ein paar Menschen ist erst einmal nicht viel zu sehen. Die Ersten lassen ihr Boot zu Wasser, andere sind bereits auf ihrem zugange.

 

Boot und eine Wasserschildkröte in Monkey MiaSegelschiff in Monkey MiaDelfin in Monkey Mia

 

Jetzt kommen die Ranger an den Strand und geben erste Erklärungen und Unterweisungen. Bis jetzt dürfen wir kniehoch im Wasser sein. Sobald aber die ersten Delfine angeschwommen kommen, müssen alle, bis auf die Ranger und Helfer aus dem Meer. Seit über 40 Jahren kommen sie nun bereits hier her und holen sich täglich ihren Fisch ab. Ein Spektakel für Groß und Klein. Und mit etwas Glück, gehört man dann zu denjenigen, die ausgewählt werden einem der Delfine einen Fisch zu geben. Anfassen ist nicht erlaubt.

Und während die Leute auf das Wasser blicken und alle auf die Ankunft der Delfine warten, deutet mir ein Mann, der auf dem Steg steht auf mich und auf etwas im Wasser. Es ist ein Stachelrochen der um meine Füße herumschwimmt und es vermutlich ebenso auf den Fisch abgesehen hat.

 

Delfine in Monkey Mia

 

Dann lassen sich die ersten Delfine sehen. Sie schwimmen nah heran und um die Ranger herum. Die Ranger erkennen jeden einzelnen an der Flosse und erzählen mehr über die Delfine. Und ja, wenn man sich die Delfine näher ansieht, erkennt man viele Unterschiede, an der Flosse an der Hautfarbe, Nase und Augen. Der eine hat hier und da eine Schramme, andere wiederum einen besonderen Gesichtsausdruck.

 

Delfin von Monkey MiaDelfinflossen Monkey Mia

 

Jeder von ihnen bekommt nur ein paar Fische, so dass sie weiterhin im Meer ihrem natürlichen Verhalten nachgehen und dort jagen und auch ihrem Nachwuchs zeigen, wie die natürliche Nahrungssuche geht.

Nach der Fütterung dürfen alle Besucher für einige Zeit nicht mehr ins Wasser und die Delfine schwimmen hinaus ins Meer.

Einige von ihnen kehren für ein weiteres Mal zurück. Während dieser Zeit kann man am Strand sparzieren gehen oder im Café auf den weiteren Besuch der Delfine warten.

Ich entscheide mich für einen Sparziergang und stelle mich für den Blick aufs Meer auf den Steg und treffe dort den Mann, der vorhin aufs Wasser und den Rochen zeigte. Wir kamen ins Gespräch und er meinte, dass von hier oben aus nicht nur super die Delfine zu sehen sind, sondern auch eine Meeresschildkröte immer wieder auftaucht. Es dauerte nicht lange und tatsächlich sah ich etwas Großes, Dunkles im Wasser was immer näher an die Oberfläche kam. Und es war tatsächlich die Meeresschildkröte. Sie war riesig, dennoch elegant im Wasser und ich war so fasziniert von ihr. Eine Meeresschildkröte, so etwas hatte ich in der Natur noch nie erlebt – wie wunderschön!

 

Delfin und Wasserschildkröte in Monkey Mia Australien Wasserschildkröte im Wasse in Monkey Mia Delfin im Wasser in Monkey Mia Australien Wasserschildkröte im Meer Delfin und Delfinflosse im Meer Delfinauge im Wasser Delfinflosse in Monkey Mia Delfin Auge Australien Delfin im Wasser

Little Lagoon, Denham

Ein weiteres Mal kamen sie zurück an den Strand von Monkey Mia, die Delfine, bis sie dann hinaus ins Wasser schwammen bis zum nächsten Morgen. Dann lasse ich meinen Blick über das weite Meer schweifen und mache mich ebenfalls auf den Weg durch den François-Péron-Nationalpark. Der nächste Stopp ist in Denham bei dem Little Lagoon. Wieder ein Strand für mich ganz allein.

 

Little Lagoon in Denham Australien Little Lagoon in Denham Australien

 

Am Strand von Monkey Mia habe ich zwei Damen kennen gelernt, die mich nach der Delfinfütterung noch zum Kaffee eingeladen haben. Wir plauschten über viele Dinge und zudem erzählten Sie mir die Geschichte wie es zum „Easter Bilby“ kam.

 

Roadsign Bilby Australien

Bilby, das australische Oster-Beuteltier

Das hier, das ist ein Bilby. Der australische Oster“hase“. Ein Bilby ist ein niedliches Beuteltier mit langen Ohren, einer spitzen Nase und einem Beutel wie ein Känguru. Mittlerweile gibt es nur noch das große Bilby. Die kleinen Bilbies sind inzwischen ausgestorben. Leider ist auch die Population der Großen nur noch sehr gering und wenn überhaupt nur vereinzelt in den Gebieten vom Northern Territory, Western Australia und Queensland heimisch.

Der richtige Name für den Bilby lautet eigentlich rabbit-eared bandicoot und heißt in der freien Übersetzung so viel wie Kaninchen-Nasen-Beutler.

Warum in Australien nun ausgerechnet ein Bilby statt eines Osterhasen die Eier bringt liegt daran, dass die Kaninchen und Hasen in Australien eine Plage sind. Sie wurden damals zum Jagdvergnügen aus Europa eingeschleppt und vermehren sich seither. Sie verursachen nicht nur Erosionsprobleme, sondern verdrängen zudem einheimische Tierarten und durch die ringförmige Entfernung der Rinde auch junge Bäume.

Letztlich entstand die Idee nach dem Erscheinen des Buches „Billy the Easter Bilby“ von Rose-Marie Dusting. Gründer der „Foundation for Rabbit-Free Australia“ Nicholas Newland hatte nun die Idee den Osterhasen gegen den Osterbilby zu tauschen. Mit dieser Aktion wollte er mitunter auf die entstandenen Umweltschäden der eingeschleppten Kaninchen und Hasen aufmerksam machen. Durch den Verkauf der Bilbies ging ein Teil der Erlöse an den Schutz der Bilbies. Seitdem trägt nun in Australien der Easter Bilby die Ostereier in seinem Beutel in die Verstecke.

10 Gründe Ostern mit dem Easter Bilby in Australien zu feiern, hat Australian Geographic veröffentlicht.

Nach dem 1979 erschienenen Buch, das der Auslöser für den Oster Bilby war, gibt es mittlerweile noch weitere wunderbare Bücher über dieses süße Beuteltier.

Eagle Bluff, François-Péron-Nationalpark

Eine 3 km lange Dirt Road führt im François-Péron-Nationalpark zum Lookout von Eagle Bluff. Sie ist trocken und staubig, führt aber zu einem wunderschönen Ausblick und einem Rundweg mit nicht weniger grandiosen Aussichten.

 

Eagle Bluff, François-Péron-Nationalpark orangener Camping Bulliin Australien Eagle Bluff, François-Péron-Nationalpark Eagle Bluff, François-Péron-Nationalpark Eagle Bluff, François-Péron-Nationalpark

Shell Beach, François-Péron-Nationalpark

Ein Strand ohne Sand – gibt es nicht? Doch es gibt ihn. Und zwar ein Strand voller Muscheln, nur Muscheln! Es ist der Shell Beach, der seinen Namen nicht ohne Grund trägt. Der Shell Beach besteht zu 100 % nur aus Muscheln. Und zwar soweit das Auge reicht und wohin man tritt. Sie sind überall. Es ist unglaublich. Aus der Ferne scheint es, als würde ein weißer Sandstrand vom blauen Wasser umspült. Dann wächst dort aus dem unwirklichen Strand aus Muscheln ein Baum. Einsam eingebettet zwischen glasklarem Wasser und den Muscheln.

 

Baum am Shell Beach AustralienMuscheln am Shell Beach Australien Strand voller Muscheln Wasser und Muscheln am Shell BeachShell Beach Meer und Strand von Australien Strand von Shell Beach im Francois Person Nationalpark Australien Shell Beach Muscheln in West Australien

 

Wenn man etwas ernst nehmen sollte, sind es die Warnhinweise in Australien. Denn Sie stehen meist nicht ohne Grund dort. Als ich wieder auf die Straße vom François-Péron-Nationalpark einbog, kam nach wenigen Kilometern ein Straßenschild „Achtung Emus“ und nur eine Kurve später spazierten diese gemütlich am Wegesrand entlang.

 

Straußen auf der Straße Straußen auf der Straße Straußen auf der Straße

Wooramel

Was für ein aufregender Tag! Delfine, Meeresschildkröten, Emus als Verkehrshindernisse und ein Stachelrochen als Schmusetier. Ich mach mich wieder auf die Straßen im australischen Outback auf den Weg nach Carnarvon. Dabei komme ich an dem beschaulichen Fleckchen Wooramel vorbei. Hier kann man, wenn man möchte, auf einer alten Schafs- und Ziegenfarm sein Zelt aufschlagen oder in einem der gemütlichen Zimmer nächtigen.

Für mich geht es aber weiter in das 140 km entfernte Carnarvon

 

Straße in Wooramel Outback Australien Windrad in Australiens Outback

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